Unsere Gedenk- und Erinnerungskultur

 

Veranstaltungen 2025

 

- danach Rückblicke !

 

 

 

 

 

Sonntag, 17. August 2025

 

Geschichtslehrpfad „KZ-Weg Bisingen“

und das

Kulturdenkmal „Hechinger Synagoge“

 

 

 

Am Vormittag führt ein Geschichtslehrpfad zu den authentischen Orten des Konzentrationslagers und des Ölschieferwerks Bisingen. Die Stationen sind der Bahnhof (Ankunft der Häftlinge), das ehemalige Lagergelände an der Schelmengasse mit Meilerfeld, Ölbehälter, Gebläsestation und Abbruchkante des ehemaligen Ölschieferabbaugeländes, der KZ-Friedhof und das Gelände der ehemaligen Massengräber.

 

Nachmittags sind wir in der Hechinger Synagoge. Sie wurde von der jüdischen Gemeinde im Jahre 1767 errichtet und im  November 1938 von der SA verwüstet. Die Gemeindemitglieder und andere als jüdisch eingestufte Hechinger wurden verfolgt und viele in der Shoa ermordet. Heute ist die Synagoge restauriert und ein Kulturdenkmal. Auf der ehemaligen Frauenempore werden wir die ständige Ausstellung zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Hechingen besichtigen und anschließend sachkundig durch die Synagoge geführt.

 

 

Reiseleitung: Bodo Rüdenburg, Biberach, und Hubertus-Jörg Riedlinger, Zwiefalten, und örtlichen Führer/innen

Gesamtpreis:         30 € Mitglieder/35 € Nichtmitglieder.

Abfahrt:      08:00 Uhr Bushaltestelle „Saudengasse“ beim Landratsamt Biberach. Zustieg in Zwiefalten um 08:45 Uhr am Rentalparkplatz.

Rückkehr:    Gegen 18:00 Uhr.

 

 

 

Links:

 

 

https://synagogehechingen.jimdofree.com/

https://museum-bisingen.de/gedenkst%C3%A4tte/lehrpfad/

 

 

 

 

 

Rückblick - 

 

Gedenkfeier

am Denkmal zu Flucht und Vertreibung im

La Tessoualler Park

 

 

 

Aus Anlass des Weltflüchtlingstags 

der Vereinten Nationen fand am Denkmal zu Flucht und Vertreibung im La Tessoualler Park am 

Montag, den 20. Juni 2022 um 18 Uhr eine

 

 

Gedenkveranstaltung

 

statt. 

 

 

 

Am 24. Februar hat der russische Machthaber Wladimir Putin mit seinen Truppen die Ukraine überfallen. Dieser völkerrechts-widrige Angriff führt seit seinem Beginn bis heute zu millionenfacher Flucht und Vertreibung ukrainischer Bürger.

 

Zum Ende des zweiten Weltkriegs mussten unter grauenhaften Bedingungen 15 Millionen Deutsche ihre Heimat in Pommern, Schlesien, West- und Ostpreußen und anderen Gebieten verlassen. Viele Flüchtlinge und Vertriebene fanden damals Aufnahme und Integration in unserer Gemeinde. Das Gedenkkreuz im La Tessoualler Park, aber auch der Name „Ostlandstrasse“ erinnern daran.

 

Heute sind wir mit den Menschen aus der Ukraine, die hier bei uns Schutz und Fürsorge finden, solidarisch.

Wir nehmen Anteil an ihrem Schicksal – dazu sollte diese Veranstaltung einen Beitrag leisten.

 

Es sprachen

 

Bürgermeisterin Alexandra Hepp

Bürgermeister a.D. Hubertus-Jörg Riedlinger (Geschichtsverein)

Major Normen Weber (5./Artilleriebataillon 295 Stetten a.k.M.)

Ukrainische Flüchtlinge aus Zwiefalten

Pastoralreferentin Maria Grüner, Kath. Kirchengemeinde

Pfarrer Albrecht Schmieg, Evangelische Kirchengemeinde

 

Musikalische Umrahmung durch Alexander Ott.

 

Anschließend fand ein Austausch im Brauhaus statt.

 

Veranstalter sind die Gemeinde Zwiefalten, die katholische und die evangelische Kirchengemeinde sowie der Geschichtsverein Zwiefalten.

 

Für die Veranstalter

Bürgermeisterin Alexandra Hepp

 

 

Ansprache HJ Riedlinger.pdf
PDF-Dokument [117.9 KB]
Ansprache Klaus Käppeler.pdf
PDF-Dokument [429.1 KB]

 

 

 

Rückblick - 

 

 

Gedenken

an Flucht und Vertreibung - 

20. Juni 2020

im La Tessoualler Park  

                             

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Die Erinnerung wachhalten“

 

war das Ziel der Gedenkstunde  von Geschichtsverein und  Reservistenkameradschaft Zwiefalten am Samstag, 20.Juni 2022 im La Tessoualler Park. Leider musste eine Einladung an die Bevölkerung aufgrund der Corona Schutzbestimmungen, die nur eine Teilnahme von zehn Personen erlaubten, unterbleiben. Daher konnten im Wesentlichen nur Mitglieder der Vorstandschaften anwesend sein.

 

Es sprachen der Vorsitzende des Geschichtsvereins Hubertus- Jörg Riedlinger sowie als Vertreter der Gemeinde im Vorstand des Geschichtsvereins der stellvertretende Bürgermeister Klaus Käppeler.

In ihren Ansprachen erinnerten sie daran, daß zum Kriegsendes 1945, also vor nunmehr 75 Jahren,  nahezu 15 Millionen Deutsche von Flucht und Vertreibung betroffen waren; verbunden mit unsäglichem  Leid.  Etwa zwei Millionen Menschen ließen dabei ihr Leben.

Die Erinnerung an die furchtbaren Erfahrungen der  Eltern und Großeltern verblasse in den letzten Jahren zusehends, was die Initiatoren zusätzlich motivierte, das Gedenken wachzuhalten; gerade in einer Zeit in der sich weltweit aktuell 80 Millionen Menschen auf der Flucht befinden oder vertrieben wurden.

Es wurde betont, dass im La Tessoualler Park, der als Ausdruck der Freundschaft mit der französischen Partnergemeinde so benannt wurde und für die Einigung Europas stehe, der richtige Platz für das Gedenken an diese schlimmen historischen Vorgänge sei. Die deutsch-französische Freundschaft war eine der Voraussetzungen für die Beendigung des Kalten Krieges und die Einbeziehung der ehemaligen gegnerischen "Ostblockstaaten" in das gemeinsame Europa.

Besonders hervorgehoben wurde auch die gute „Gedenkkultur“ im kleinen Zwiefalten, u.a. mit den Veranstaltungen zum Volkstrauertag, zum Gedenken am 27. Januar-Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, oder am 9. November am Denkmal zum Fall der Mauer am 9.November. Dazu gehören auch Begegnungen der Gemeinderäte von La Tessoualle und Zwiefalten, wie zuletzt am 8. Mai 2016 anlässlich des „Tag der Befreiung vom Nazi-Regime“ und im November 2018 zum Ende des 1. Weltkrieg vor 100 Jahren oder ein gemeinsamer Besuches der Gedenkstätte in Grafeneck.

 

Die beiden Ansprachen können Sie nachlesen, indem Sie unten das jeweilige PDF-Dokument anklicken!

 

 

 

Bilder und Berichte von früheren Veranstaltungen

 

 

 

 

 

 

Vortrag von Dr. Jörg Koch 

„Dass Du nicht vergessest der Geschichte“ – Staatliche Gedenk- und Feiertage in Deutschland von 1871 bis heute

 

am 24.September 2021, 19.30 Uhr, im Konventbau des ZfP Zwiefalten

Gedenk- und Feiertage sind ein lebendiges Geschichtsbuch! 

Auf ihre Entwicklung seit 1871 bis zur Gegenwart und auf die Frage nach der heutigen Bedeutung dieser Gedenkkultur blickte unser Referent Dr. Jörg Koch in einem mit Bildbeispielen unterlegten Vortrag. Es wurden Hintergründe, Verbindungslinien und Tendenzen zur Veränderung der Feiertagskultur dargestellt und beleuchtet, welche Ereignisse im Kaiserreich gefeiert wurden, welche in der Weimarer Republik? Wie sind die Feier- und Gedenktage des Dritten Reichs einzuordnen? Gibt es Verbindungslinien zum Gedenken in der alten Bundespublik und in der DDR?

Letztlich ging es um die Frage: Welche Ereignisse sind für unser Selbstverständnis so wichtig, dass sie heute noch des Gedenkens wert sind? 

 

Unser Referent Dr. Jörg Koch ist Germanist und Historiker mit zahlreichen Veröffentlichungen, insbesondere Buchveröffentlichungen zu deutscher und zu regionaler GeschichteEr unterrichtet am Karolinen-Gymnasium in Frankenthal und war früher am Kreisgymnasium in Riedlingen tätig. Als Kenner unserer Landschaft und Kultur ist er mit den Gedenktraditionen bei uns vertraut. 

 

 

 

Pressebericht

 

 

 

 

 

 

„Dass Du nicht vergessest

der Geschichte“ – 

Ein spannender Streifzug durch die deutsche Gedenk- und Feiertagskultur

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Wormser Historiker Dr. Jörg Koch gewährte mit seinem bebilderten Vortrag beim Zwiefalter Geschichtsverein spannende Einblicke in die deutsche Gedenkkultur seit 1871. Seine kenntnisreichen Erläuterungen waren zugleich ein kurzweiliger Streifzug durch die deutsche Geschichte. Dr. Kochs Vortrags war übertitelt mit den Satz aus dem fünften Buch Moses „Dass Du nicht vergessest der Geschichte“, mit dem Johannes Brahms seine Freude über die Einigung der deutschen Nation im Jahr 1871 musikalisch ausdrückte.

Die Festkultur begründete sich neu im deutschen Kaiserreich: So wurde der „Sedantag“, der an die kriegsentscheidende Schlacht gegen Frankreich am 2.September 1870 erinnert, zum nationalen Feiertag erhoben und in Schulen, Behörden, Vereinen und beim Militär festlich begangen. Arbeitsfrei hingegen war der „Reichsgründungstag“ am 18.Januar 1871. Diese reichsweiten Feiertage, die auch große Volksfeste waren, wirkten als „Integrationsportal“ für die Bevölkerung der nun geeinten deutschen Länder. Gedacht wurde in dieser Zeit auch Bismarcks Geburtstag am 1.April, der Königin Luise am 10.März und der Völkerschlacht 1813 bei Leipzig am 18. Oktober.

Nach dem Ende des 1. Weltkriegs und des Kaiserreichs setze man in der Weimarer Republik insbesondere mit dem Volkstrauertag neue Akzente des staatlichen Gedenkens. Die Nationalsozialisten veränderten den Inhalt dieses bis dahin pazifistisch ausgerichteten Gedenktags an die Gefallenen des Krieges zu einem Heldengedenktag der „Volksgemeinschaft“, in den auch die ums Leben gekommenen NSDAP-Anhänger eingeschlossen waren. Den 1.Mai, der zuvor als „Kampftag“ der Arbeiterbewegung galt, widmeten  die Nazis um zum gesetzlichen Feiertag als „Tag der nationalen Arbeit“. Weitere nationalsozialistisch motivierte Feiertage folgten.

Nach dem Zusammenbruch 1945 knüpfte die  Bundesrepublik an den ursprünglichen Volkstrauertag-Gedanken an, worin nun zudem die Opfer der Nazi-Gewaltherrschaft einbezogen wurden. Der Tag war weiterhin, ebenso wie der 1.Mai als gesetzlicher Feiertag, fester Teil der Gedenkkultur. Geschehnissen, wie dem Attentat auf Hitler am 20.Juli, dem Kriegsende am 8.Mai 1945, oder der Verabschiedung des Grundgesetzes am 23.Mai 1949 und der Einführung der DM am 20.Juni 1948 wurde in Veranstaltungen gedacht. Gesetzlicher Feiertag war der 17.Juni1953, zur Erinnerung an den Volksaufstand in der damaligen DDR. Die Gedenk- und Feiertage der DDR waren fast ausschließlich von der kommunistischen Ideologie geprägt.

Kritisch beleuchtete Dr. Koch die nach 1990 ergänzte Gedenk- und Feiertagskultur: So erinnere der „neue“ Tag der deutschen Einheit am 3.Oktober lediglich an einen Verwaltungsakt zur Vereinigung der beiden deutschen Staaten, wobei dem 9.November als Tag des Mauerfalls für die  Bevölkerung  der alten und der neuen Bundesländern die höhere Bedeutung zukomme. Gleichwohl erhalte in letzter Zeit die Idee eines neuen nationalen Feiertags parteiübergreifende Zustimmung. Er verweist dazu auf Volker Schröder: Der Sprecher der „Aktion 18. März“ kritisierte, die derzeitigen Gedenktage bezögen sich zu sehr auf Ereignisse des Nationalsozialismus und der DDR-Diktatur, ein „bürgerlicher Revolutionstag“ könne dem entgegenstehen: „Für mich ist die deutsche Seele durch die Nazi-Zeit so beschädigt worden, dass sie geheilt werden muss. Es wäre gut, wenn wir sie durch das Besinnen auf unsere demokratischen Traditionen heilen würden.“ Diese sind maßgeblich mit der Märzrevolution 1848 begründet worden. Am 18.März 1848 forderten Barrikadenkämpfer mit schwarz-gelb-roten Fahnen die Einheit und Freiheit Deutschlands !

Dr. Koch, der einige Zeit am Riedlinger Kreisgymnasium unterrichtete, hob zum Abschluss mit zahlreichen Bildbeispielen anerkennend die lebendig gepflegte Gedenkkultur in Zwiefalten und Riedlingen hervor.

 

Er schloss seine Ausführungen mit den Worten

 

"Das Andenken schwindet, die Namen gehen verloren, und die Geschichte bleibt nur ein unvollkommener Entwurf,

oft aus Trägheit und Schmeichelei zusammengefügt."

 

 

 

 

 

 

Nach zahlreichen vertiefenden Fragen von Seiten der Zuhörer quittierten diese seinen Gang durch die deutsche Gedenk- und Feiertagskultur mit anhaltendem Beifall.

 

Mit einem Korb, gefüllt mit kulinarischen Spezialitäten aus Sonderbuch bedankte sich der Vorsitzende H.-J. Riedlinger beim Referenten.

 

 

Gedenktage am

9. und 10. November 2019 zum 

30. Jahrestag des Mauerfalls

-   

Feierstunde am  Denkmal im La Tessoualler Park

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hubertus-Jörg Riedlinger (von links), Christoph Nollau, Dieter Schölzel, Klaus Käppeler, Ursula Nollau und Bodo Dungs .

(Foto: Jana Mack)

 

 

 

Programm der Veranstaltung am 9.November: 

 

15.00 Uhr Gedenk- und Feierstunde am Denkmal im La Tessoualler Park

17.30 Uhr Gemeinsames Abendessen im kleinen Saal des Konventbau

19.30 Uhr Unser Land - 30 Jahre nach dem Fall der Mauer - Gespräche und Gedankenaustausch über die damaligen Vorgänge,

die Zeit danach und zum heutigen Miteinander der Menschen in den neuen und alten Bundesländer; anschließend gemütliches Beisammensein im kleinen Saal des Konventbaues, der Zwiefalter Flötenkreis umrahmt musikalisch.

 

______________________________________________________________________________________

 

 

Die Medien berichten seit Wochen über den Fall der Mauer vor dreißig Jahren!

In der ganzen Republik wurde dieses bedeutendste Ereignis der Nachkriegszeit

gefeiert – und wir im kleinen Zwiefalten feierten auch, aber nicht allein !

 

 

Mit uns feierten zahlreiche Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde aus Brünn/Thüringen mit Pfarrer Bodo Dungs und eine Gruppe aus Ohorn mit Elke Fleischhauer vom Heimat- und Geschichtsverein Ohorn 2002 e.V. und Dieter Schölzel von der der bürgerlichen Gemeinde Ohorn an der Spitze.

 

Künstlerin Ursula Nollau, die das Denkmal entwarf, kam mit ihrem Mann Pfarrer Christoph Nollau aus Poppitz in Sachsen zur Feier. Denkmalbauer Steinbildhauer Herbert Leichtle war eigens aus dem Allgäu angereist.

 

Alexander Ott gestaltete mit seiner  Trompete den musikalischen Auftakt der Feierstunde im La Tessoualler Park mit dem legendären Winds of Change  der Scorpions. Der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Geschichtsvereins Bürgermeister a.D. H.-J. Riedlinger folgten eindrückliche und bewegende Ansprachen von Pfarrer Bodo Dungs, Ursula Nollau, Dieter Schölzel und des stellvertretenden Zwiefalter Bürgermeisters Klaus Käppeler. Zum Abschluss  erklang nochmals die Trompete von Alexander Ott mit der Nationalhymne, die kräftig mitgesungen wurde.

 

Hinweis:

Die Ansprachen können in Auszügen oder in Gänze heruntergeladen werden; auch gibt es Links zu Presseberichten (siehe unten!).

 

Nach dem gemeinsamen Abendessen wurden persönliche Erinnerungen an den denkwürdigen  9.November 1989 ausgetauscht.

Zur Erinnerung: An jenem Tag hatte Günter Schabowski in einer Pressekonferenz verkündet, dass ab sofort Privatreisen nach dem Ausland beantragt werden könnten. Wenige Stunden später begann in Berlin und anderen grenznahen Städten der Ansturm der Bürger auf die Grenze. Die Brünner und Ohorner bekamen dieses Jahrhundertereignis allerdings erst verzögert mit bei einer Kinderkrippe-Elternversammlung, bei Kirchspielbesprechungen, am Arbeitsplatz oder in der Ortskneipe. Sie schilderten, wie aus ungläubigem Staunen Gewissheit wurde und alles in unbeschreiblicher Freude mündete. Obwohl man infolge der Demonstrationen damit rechnete, dass es zu Änderungen und Umwälzungen im Land kommen wird, hatte niemand an eine so schnelle  Grenzöffnung erwartet.

 

Mit deutlichen Worten wurden die Beschwernisse im Alltag, die Drangsalierungen und Unterdrückungsmechanismen des SED-Regimes und der Stasi beschrieben, die in allen Lebensbereichen tägliche Praxis war. So wurden zum Beispiel Kleinkinder bereits in der Krippe auf perfide Weise ausgehorcht, so z.B. ob zuhause Westfernsehen geschaut wird. 

Geschildert wurde die Rolle der Kirchen, die Schutz und Forum für kritische Bürger in dieser Zeit boten. Festzuhalten ist der große Mut und die Tapferkeit, mit der die Bürger sich dem Regime entgegenstellten. Auch die Zwiefalter, unter anderem Pfarrer Zeller und Ralf Assfalg schilderten ihre Erfahrungen bei den Besuchen in der DDR in der Vorwendezeit und äußerten ihre große Freude über die Grenzöffnung. 

Betont wurde die Wichtigkeit des Zwiefalter Mauerfall-Denkmals, auch wenn es  fern der ehemaligen Grenze liegt; es möge stets Symbol dafür sein, wachsam zu sein gegen Indoktrination und Unterdrückung.

 

Musikalisch umrahmte der „Flötenkreis Zwiefalten“ unter der Leitung von Waltraud Rettich den Abend. Das angestimmte Lied „Möge die Strasse uns zusammenführen“ wurde gemeinsam gesungen. Dies unterstrich, dass die Ohorner, die Brünner und die Zwiefalter mit weiteren Begegnungen  auf bürgerschaftlicher Ebene ihre Verbindung kräftigen und damit den gesamtdeutschen Weg unterstützen werden. Der Abend mündete in geselliger Runde: Dieter Schölzel aus Ohorn packte wie schon bei etlichen früheren Begegnungen, u.a. bei der Zwiefalter Fasnet seine Quetschkommode aus. Ob  „Rennsteiglied“,  „Sachsen-Lied“ oder  „Auf der schwäbischen Eisenbahna“, alle Anwesenden sangen mit Begeisterung mit.

 

Am Sonntag erinnerte Pfarrer Bodo Dungs im Gottesdienst im Kapitelsaal eindrücklich an die friedlich verlaufenen Prozesse der Umwälzung in der ehemaligen DDR, durch die Unfreiheit und Unterdrückung überwunden wurden. Er mahnte aber zu Wachsamkeit gegenüber Personen und Kräften aus dieser Zeit, die nach wie vor in Politik und Gesellschaft agieren.

 

Ein gemeinsames Mittagessen im Evangelischen Gemeindehaus in Hayingen beendete das sehr bewegende Treffen, das allen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. 

 

Wir bedanken uns, dass alle unserer Einladung gefolgt waren und wir gemeinsam das Glück, das uns Deutschen vor dreißig Jahren zuteil geworden ist, zusammen kräftig feiern konnten.

 

Wichtiges Fazit des Wochenendes: Von einer „Mauer in den Köpfen“ war nichts zu bemerken!

 

 

 

Zur Presseberichterstattung:

 

Hier verlinken wir die Berichterstattung der Schwäbischen Zeitung vom 11. November; die des Albboten vom 12. November 2019 können Sie hier nachlesen.

 

 

Zu den Ansprachen und der Predigt:

 

Die einzelnen Ansprachen am Samstag und die  Predigt von Pfarrer Bodo Dungs am Sonntag können unten in Auszügen heruntergeladen werden

 

 

Begrüßung Vorsitzender H.-J. Riedlinger
Begrüßung 9.11.19.pdf
PDF-Dokument [156.5 KB]
Ansprache von Pfarrer Bodo Dungs, Brünn
2019-11-09 Zwiefalten Gedenkrede Presse.[...]
PDF-Dokument [91.3 KB]
Ansprache des Stv. Bürgermeisters Klaus Käppeler
2019-11-09_Gedenkstunde_30Jahre_Mauerfal[...]
PDF-Dokument [427.4 KB]
Predigt Pf. Bodo Dungs
30 Jahre Mauerfall Zwiefalten Predigt Pr[...]
PDF-Dokument [87.1 KB]

 

 

Bildergalerie

 

 

 

 

Aus der "Schwäbischen Zeitung"

vom 11.November 2019

 

Zur Geschichte des  Denkmals:

 

Der La Tessoualler Park ist der seit 1973 bestehenden Gemeindepartnerschaft mit La Tessoualle/Frankreich gewidmet. An diesem, mit dem europäischen Gedanken verbundenen Ort wurde am 9. November 1999, zehn Jahre nach dem Mauerfall, ein Denkmal für die deutsche Einheit errichtet. Es besteht aus zwei auseinanderragenden Betonstelen, die durch einen Stahlring miteinander verbunden sind und symbolisiert die Zusammengehörigkeit der über vierzig Jahre getrennten deutschen Nation.

 

Der Denkmal-Initiative des Geschichtsvereins lag eine Idee unseres verstorbenen Mitglieds Dr. med. Werner Andreas zugrunde. Die Steinbildhauer Herbert Leichtle und Ferdinand Seitz fertigten es nach einem Entwurf der Künstlerin Ursula Nollau. Frau Nollau  lebte mit ihrem Mann Christoph Nollau, der als Pfarrer und Seelsorger im ZfP tätig war, zwischen 1981 und 2005  in Zwiefalten. Sie engagierten sich beide aktiv im Verein. Christoph Nollau war über viele Jahre  2.Vorsitzender.

 

Die Beziehungen zu der thüringischen evangelischen Kirchengemeinde Brünn entstanden bereits in der Vorwendezeit, die zur bürgerlichen Gemeinde Ohorn seit 1990 aufgrund persönlicher aus der Vorwendezeit herrührender Kontakte unseres Vorsitzenden Herrn Riedlinger und damaligen Bürgermeisters. Diese Verbindungen unserer Gemeinde zu den beiden Gemeinden in den neuen Bundesländern wurden durch zahlreiche Begegnungen mit Leben erfüllt.

 

Bei der Denkmal-Errichtungsfeier 1999 und an dem Treffen zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung 2010 waren u.a. Delegationen aus Ohorn mit den Bürgermeistern Dr. Peter Kleinwächter und Frank Jäger sowie das Ehepaar Ursula Nollau und Pfarrer Christoph Nollau dabei. 

 

 

 

 

 

Das  Mauerfall-Denkmal in Zwiefalten ist in der Buchveröffentlichung

Orte des Erinnerns /Hrsg. Anna Kaminsky, 2016,CH. Links Verlag,

als eines der wenigen solcher Denkmale in Deutschland genannt. 

 

 

 

 

 

Druckversion | Sitemap
© Vereinigung von Freunden der Geschichte Zwiefaltens, seines Münsters und Klosters e.V.